Richard Garfield

… im Interview

Wenn ich gerade keine Spiele erfinde, dann …

… bin ich mit etwas Glück am Spielen – idealerweise mit meiner Frau Koni. Ich halte es für sinnvoll alle möglichen Spiele zu spielen, es stärkt mich als Erfinder und stillt den Durst nach neuen Spieleideen. Das müssen nicht nur aktuelle Spiele sein, auch ältere Spiele und Klassiker. Wenn ich an neue Orte reise, lerne ich gerne die regionalen Spiele kennen.

Außerhalb der Spielewelt mag ich es mit meinen jungen Zwillingen Antoine und James zu spielen und Zeit mit ihnen und Koni zu verbringen. Ich liebe es zu reisen und freue mich schon darauf, wenn sie alt genug dafür sind (oder zumindest nicht meine gesamte Energie verbrauchen!) Ich liebe es zu lesen, Filme zu schauen und Essen aus aller Welt zu essen.

Meine erste Spielidee hatten ich, als …

Als allererstes hörte ich von ‚Dungeons and Dragons‘. Jedoch gab es das Spiel bei uns nicht, aber es reizte mich mit 13 so sehr, dass ich meine eigene Version kreierte. Als ich endlich eine Kopie davon ergatterte, merkte ich, dass in meiner Version das Element des Rollenspiels völlig fehlte, es war eher ein Brettspiel. In den nächsten Jahren beschäftige ich mich D&D und anderen Rollenspielsystemen und empfand, dass diese Spiele einen gewissermaßen in die Position eines Spielerfinders brachten, egal ob man sie spielt oder leitet. Ich wurde süchtig nach Spielen, denn wenn es ein Spiel wie D&D geben konnte, was so anders ist, musste es da draußen noch viel mehr erstaunliche Spiele geben, von denen ich noch nie gehört hatte und abermals so viele, die noch nicht umgesetzt wurden.

Das würden ich gerne einmal in einem Spiel umsetzen:

Als ‚Magic‘ erschien gab es die ‚grand melee‘-Variante, die für eine riesige Anzahl an Spielern in eine Magic-Runde gemacht war. Die größten Spiele bestanden aus über 100 Spielern und sie spielten in riesigen Runden, die immer kleiner wurden, wenn Spieler ausschieden. Ich würde gerne ein Spiel entwickeln, das genau dafür entworfen wurde. Ein tiefenstrategisches Spiel, das ich mit über 100 meiner engsten Freunde an einem Tisch spielen kann.

Auf ein langes Spielewochenende nehme ich auf jeden Fall mit:

Kartenspiele und Würfel. Ich mag es, klassische Spiele am Leben zu halten und fühle mich nackt ohne ein Deck mit regulären Karten.

Mein größter Wunsch als Spieleautoren:

Ich bin ursprünglich Mathematiker und als Mathematiker findet man Freude in den Kreationen anderer. Nichts war befriedigender für mich als etwas zu erfinden, das Leute nutzen können oder andere Mathematiker schön fanden. Meine Beziehung zu Spielen ist genauso: Nichts macht mich glücklicher, als wenn meine Arbeit andere Spieleerfinder und Spieler inspiriert, und sie vielleicht sogar Schönheit darin finden können.

 

(Juli 2019)

Spiele von Richard Garfield