… im Interview
Wenn ich gerade keine Spiele erfinde, dann…
…arbeite ich als Versicherungsfachmann. Das bedeutet, ich schätze ab, wie viel Geld Firmen für ihre Betriebsrenten benötigen werden, und berate sie, wie dieses Geld verwaltet werden sollte. Außerdem passe ich auf meinen einjährigen Sohn auf und freue mich schon darauf wenn er alt genug ist, um Spiele zu spielen.
Meine erste Spielidee hatte ich, als…
…ich in der Universität war: Ich habe versucht, ein Spieldesign zu verbessern,machte es aber stattdessen viel schlechter. Daraufhin gab ich das Spieleerfinden erst mal auf, bis ich nach der Universität in die Testergruppe von Reiner Knizia kam. Für ihn als Spieleentwickler hatte ich schon damals großen Respekt. Durch das Testen wurde mir bewusst, dass die meisten Spiele am Anfang Quatsch sind, und das gab mir das nötige Selbstbewusstsein, um Spiele selber zu entwerfen.
Was ich gerne einmal in einem Spiel umsetzen würde, ist:
…das Gefühl von Zeitreisen einzufangen, die Spieler zwei verschiedene Spiele gleichzeitig auf demselben Spielbrett spielen zu lassen, und die Art und Weise zu revolutionieren, wie kooperative Spiele funktionieren. An all diesen Dingen arbeite ich gerade.
Auf ein langes Spielewochenende nehme ich auf jeden Fall mit:
Die Prototypen an denen ich momentan arbeite. Spiele zu testen ist entscheidend, um sie gut zu machen, aber ich habe gerade keine reguläre Testgruppe. Deshalb nutze ich jede Möglichkeit, meine Spiele mit anderen Leuten zu spielen, um zur ihrer Entwicklung Rückmeldung zu erhalten.
Mein größter Wunsch als Spieleautor:
…ist es, Spiele elegant zu gestalten. Wenn man es schafft, die Zahl der Kniffe und schwierigen Regeln in einem Spiel zu verringern, ohne dass der Spielspaß leidet, kann man aus einem durchschnittlichen Spiel ein gutes und aus einem guten Spiel ein großartiges machen. Ich halte in meinen Spielen immer nach Dingen Ausschau, die nicht unbedingt erforderlich sind und die ich weglassen kann, um Platz für etwas Interessanteres und Aufregenderes zu schaffen.
(Mai 2016)